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Eine Arbeitsgruppe in Singapur kombinierte die Prinzipien Kälte und Kompression in einer Proof-of-Concept-Studie mit 13 Teilnehmenden. Bei diesen wurde während der Applikation mehrerer Zyklen einer Paclitaxel-basierten Chemotherapie alle vier Extremitäten mit einer speziell zu diesem Zweck entwickelten Apparatur gekühlt und gleichzeitig komprimiert. Weder unter dieser Kryokompression noch in den beiden Kontrollarmen – mit Kühlung und ohne Kompression beziehungsweise ganz ohne Prophylaxeintervention – trat eine schwere Neuropathie auf. Die elektrophysiologischen Untersuchungen zeigten im Vergleich zwischen den Gruppen im Verlauf keinen signifikanten Unterschied der sensorischen Nervenamplituden. Die Nervenleitfähigkeit in den Extremitäten war aber drei Monate nach Intervention in den Kontrollgruppen signifikant gegenüber der Kryokompressionsgruppe abgesunken [Bandla A et al. Support Care Cancer 2019, published online ahead of print]. Sommer hält das Prinzip der Kryokompression für aussichtsreich. Weitere Studien müssten nun zeigen, ob die Methode zur CIPN-Prophylaxe wirklich geeignet sei.

 

Neuro Update 2020, 12. Neurologie-Update-Seminar, 20.-21.3.2020, Livestream